Ortsteile und Geschichte

Das Wappen des Marktes Oberelsbach

Seit dem 10. Mai 1972 führt der Markt Oberelsbach ein Wappen, ein Dienstsiegel mit Wappen und eine Gemeindefahne.

 

Zur Wappenbeschreibung: „In Silber auf grünem von einem silbernen Querbach durchzogenen Boden nebeneinander drei grüne Elsenbäume.“ Begründung: Das neue Gemeindewappen greift auf ein Siegel aus dem 17. Jahrhundert zurück, es soll den Gemeindenamen bildlich durch die Elsbeerbäume und den Bachlauf der Els darstellen.

Übrigens: Am Ortseingang von Oberelsbach finden Sie drei Elsbeerbäume. Deren Früchte werden regelmäßig geerntet und von einer regionalen Brennerei zu einem Schnaps veredelt. Der Oberelsbacher Elsbeerbrand wurde 2020 sogar mit dem Goldsiegel von Bayern Brand prämiert!

Ortsteile

Am 1. Januar 1972 wurde Ginolfs in den Markt Oberelsbach eingegliedert, ein halbes Jahr später, am 1. Juli, folgte Weisbach. Schließlich wurde der Markt am 1. Januar 1978 um die bisher selbständigen Gemeinden Sondernau und Unterelsbach erweitert.

 

Der Markt Oberelsbach liegt im Norden Bayerns und gehört zum Landkreis Rhön-Grabfeld im Regierungsbezirk Unterfranken. Der Markt Oberelsbach besteht aus insgesamt fünf Gemeindeteilen mit insgesamt rund 2.700 Einwohnern und liegt im Herzen des UNESCO-Biosphärenreservates.

Prägend für Oberelsbach ist die Pfarrkirche St. Kilian, die wegen ihrer beeindruckenden Architektur auch „Rhön-Basilika“ genannt wird. Daran angrenzend befindet sich das Valentin-Rathgeber-Haus, in dem der berühmteste Sohn der Gemeinde geboren wurde. Valentin Rathgeber war ein im süddeutschen Raum stark rezipierter Barockkomponist und Benediktinermönch. Heute ist im Geburtshaus das erste deutsche Tabakpfeifenmuseum mit einer umfangreichen Sammlung zur Kulturgeschichte des Rauchens von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis heute untergebracht.

Im Ortskern ist die Umweltbildungsstätte Oberelsbach, das Biosphärenzentrum „Haus der Langen Rhön“ und die Bayerische Verwaltungsstelle für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön angesiedelt. Damit gilt Oberelsbach als Umweltgemeinde im UNESCO-Biosphärenreservat.

In Unterelsbach fließen die Sonder und der Elsbach zur Els zusammen. Der Ortskern wird von der Pfarrkirche St. Simon und Judas dominiert, die über die Dächer des Ortes und aus dem Tal herausragt und von allen Himmelsrichtungen gut erkennbar ist. Von Unterelsbach aus starten schöne Wanderwege, z.B. der Schmetterlingslehrpfad, der sich auch für Kinderwagen eignet. Zur „fünften Jahreszeit“ kann man bei den Unterelsbacher Fosenöchtern hochkarätige Themenabende, geschliffene Büttenreden und schwungvolle Tänze erleben.

Mit der „Kalten Buche“, einem alten Vulkanschlot und mit der „Geisruheiche“ kann man im Ortsgebiet von Weisbach zwei bemerkenswerte Naturdenkmäler bewundern. Der Rhönrundweg 2 „Kalte Buche mit Aussicht“ und der Rhönrundweg 3 „Buchenwald, Basalt und Biosphäre“ starten in Weisbach. Weit über die Grenzen des Marktes Oberelsbach hinaus bekannt ist das Weisbacher Oktoberfest, das jährlich am letzten Wochenende im September viele Besucher anzieht.

Direkt unterhalb des Basaltsees schmiegt sich Ginolfs in ein romantisches Tal, durch das die Sonder fließt. Hier wird ökologische Landwirtschaft großgeschrieben. Neben gelbem Frankenvieh grasen auf den Weideflächen Rhönschaf- und Ziegenherden. Jeweils am dritten Sonntag im Oktober findet der traditionelle Ginolfser Weideabtrieb statt, bei dem mehr als tausend Weidetiere über den Leitenberg ins Tal ziehen und für den Winter in ihre Stallungen zurückkehren. Ein weiteres Highlight stellt das Ginolfser Backhausfest am zweiten Wochenende im August dar, bei dem das Backhaus in der Dorfmitte nach alter Art befeuert und traditioneller Plootz gebacken wird.

Dem Lauf der Sonder folgend kommt man nach Sondernau, in den kleinsten Oberelsbacher Ortsteil. Die Gemarkung weist eine Größe von 634 ha auf und wurde erstmals im Jahr 1161 urkundlich erwähnt. Eingebettet in sonnige Wiesen und Felder kann man von Sondernau aus einen herrlichen Blick auf den heiligen Berg der Franken, den Kreuzberg, genießen. Einen schönen Blickfang bildet der Kirchenaufgang mit Kirche und dem Bürgerhaus, das für Veranstaltungen genutzt wird.

Am 1. Januar 1972 wurde Ginolfs in den Markt Oberelsbach eingegliedert, ein halbes Jahr später, am 1. Juli, folgte Weisbach. Schließlich wurde der Markt am 1. Januar 1978 um die bisher selbständigen Gemeinden Sondernau und Unterelsbach erweitert.

Geschichte

Von den ersten Funden vom Gangolfsberg bis zum ersten Naturschutz-Informationszentrum Bayerns hat Oberelsbach eine lange Geschichte hinter sich.

Erste Funde und urkundliche Erwähnung

Älteste Siedlungsfunde, die man Oberelsbach direkt zuordnen kann, sind eine Axt und eine Pfeilspitze vom Gangolfsberg, die aus der Zeit der Erstbesiedelung zwischen dem 4. und 5. Jahhundert v. Chr. stammen.

Im Jahr 812 wird Oberelsbach erstmals urkundlich erwähnt. Eine Urkunde im Codex Eberhardi hält eine größere Schenkung eines gewissen Engilrich an das Kloster Fulda fest, in der auch der Elsbach, lateinisch espiu, aufgeführt wird. Der Bachlauf trägt ursprünglich den Namen Elspe und wird später zum Elsbach.

 

1332 ging Oberelsbach vom Stift Fulda an das Kloster Wechterswinkel über. Später kam es schließlich an das Juliusspital Würzburg und damit an das Hochstift Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte. Seit 1261 ist in Oberelsbach Pfarrei belegt. Die heutige Rhönbasilika wurde im Jahr 1764 erbaut und 1784 eingeweiht, sie ist dem Barock und Rokoko zuzuordnen. Die Vorgängerkirche war im Julius-Echter-Stil erbaut und wurde 1601 fertiggestellt, wurde allerdings nach einem doppelten Blitzschlag im Jahr 1760 so stark beschädigt, dass sie abgebrochen werden musste.

 

Verleihung des Marktrechtes

Seit dem Jahr 1726 besitzt Oberelsbach das Marktrecht, das ihm vom Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten verliehen wurde. Die Marktgerechtigkeit hatte zum Ziel, die Wirtschaft anzukurbeln: Die Märkte in Oberelsbach sollten einerseits die Konkurrenz mit und gegen die sächsischen und fuldischen Märkte aufnehmen und andererseits durch die öffentliche Ausstellung und Vergleichsmöglichkeit der Waren deren Qualität anheben. (vgl. Oberelsbacher Chronik, S. 97) Acht Jahrmärkte sind um 1900 in Oberelsbach vermerkt (S. 168).


Oberelsbach wird bayerisch

Das Hochstift Würzburg, dem Oberelsbach rund acht Jahrhunderte angehörte, wurde nach der Säkularisation im Jahr 1805 dem Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen. Diese toskanische Zeit dauerte nur bis zum Ende der napoleonischen Kriege an: Mit der Niederlage Napoleons wurde Franken endgültig bayerisch. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Oberelsbach.

 

Frühere Dorfstruktur

Oberelsbach konnte eine durchgängige Dorfmauer mit drei Toren aufweisen. Sieben Brücken führten über die Els und speisten insgesamt drei Mühlen mit Wasser. Gleich sieben Wirtschaften sorgten im Ort für Geselligkeit und Austausch. Für die tägliche Versorgung standen zwei Bäcker und zwei Metzger, darüber hinaus ein Dorfbackhaus und Dorfbrauhaus, sowie ein Tante-Emma-Laden zur Verfügung. In Oberelsbach lebten zahlreiche jüdische Mitbürger und so gab es neben der katholischen Pfarrkirche auch eine jüdische Gemeinde mit Synagoge.

Bis heute ist Oberelsbach ein Kleinzentrum mit Metzger, Bäcker, Supermarkt und guter ärztlicher Versorgung mit Allgemeinarzt, Zahnarzt und Apotheke.

 

 

Verheerender Brand von 1895

Besonders verheerend wirkten mehrere Brände auf die Dorfgeschichte: Vor allem im Jahr 1895 fielen rund zwei Drittel der Häuser den Flammen zum Opfer. Am 27. September 1895 brach gegen 17 Uhr in einer Scheune ein Brand aus, der sich rasch über den ganzen Ort verbreitete. Die wenigsten Häuser waren aus Stein errichtet, sondern in der Regel Fachwerkhäuser. Insgesamt 35 Feuerwehren waren an den Löscharbeiten beteiligt, die aber aufgrund von Wassermangel nur mit Unterbrechungen laufen konnten. Innerhalb von nur zwei Stunden habe sich der Brand vom Nord- zum Südende des Dorfes ausgebreitet. Das Pfarrhaus mit den Matrikelbüchern und wichtigen Unterlagen konnte nur knapp gerettet werden. Neben dem Pfarrhaus konnten auch das Rathaus, die Post das „Euringsche Gasthaus“ und die untere Mühle vom Brand gerettet werden. Insgesamt 102 Wohngebäude und 120 Nebengebäude waren bis zum Morgen des nächsten Tages niedergebrannt. Schon am 30. September besucht der Regierungspräsident das zerstörte Oberelsbach und ordnete umfangreiche Sofortmaßnahmen an.

 

Eingliederung von Ginolfs, Weisbach, Sondernau und Unterelsbach

Am 1. Januar 1972 wurde Ginolfs in den Markt Oberelsbach eingegliedert, ein halbes Jahr später, am 1. Juli, folgte Weisbach. Schließlich wurde der Markt am 1. Januar 1978 um die bisher selbständigen Gemeinden Sondernau und Unterelsbach erweitert.

 

Heute umfasst das Gemeindegebiet 6.750 ha, wovon 56% landwirtschaftlich und 36% forstwirtschaftlich genutzt werden. Rund 2.400 ha liegen in insgesamt fünf Naturschutzgebieten, was bedeutet, dass 36% des Gemeindegebietes als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Kein Wunder, dass der Markt Oberelsbach seit dem 13.12.2000 ein staatlich anerkannter Erholungsort ist und ein Eldorado für Mensch und Natur darstellt. Heute ist der Ort besonders durch seine Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Umweltbildung geprägt und genießt damit überregionale Bedeutung.

 

Pionier in Sachen Umweltbildung: erstes Naturschutz-Informationszentrum Bayerns

Der Markt Oberelsbach hat eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltbildung inne. Im Ortszentrum wurde im Jahr 1986 das erste Naturschutz-Informationszentrum Bayerns eröffnet. Staatsminister Alfred Dick sprach bei der Eröffnung von einem „besonders wichtigen Ereignis in der Geschichte der bayerischen Naturschutzpolitik“. Damals noch in der Elstalhalle untergebracht, lockt seit 2001 das Biosphärenzentrum „Haus der Langen Rhön“ zahlreiche Gäste und Einheimische mit spannendem Programm und wechselnden Sonderausstellungen.

Das Managementzentrum für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Bayerischer Teil) siedelte sich im Jahr 1999 im Markt Oberelsbach an. Nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit der Natur sowie Tradition und Brauchtum sind hier in einer intakten dörflichen Struktur erlebbar.

Im Jahr 2012 wurde eine Umweltbildungsstätte auf Initiative des Marktes Oberelsbach im Ortskern eröffnet, die preisgekrönte Bildungsarbeit leistet und von nationaler Bedeutung ist. Eine enge Zusammenarbeit trägt zum weiteren Ausbau der Bildungsmodule und der Infrastruktur bei.

Anlässlich der 1200-Jahrfeier im Jahr 2012 wurde eine umfassende Chronik erstellt, die neben der Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart auch Traditionen, Persönlichkeiten und Sagen vorstellt.

 

Sie können die Chronik des Marktes Oberelsbach im Rathaus käuflich erwerben.

Kommunalstatistik für den Markt Oberelsbach

Die hier verlinkte PDF-Datei enthält zahlreiche Tabellen und Diagramme, in denen bis zu 2.200 wesentliche statistische Daten übersichtlich dargestellt werden und dadurch ein fundiertes und aussagekräftiges Profil ergeben. Die darin enthaltenen Zeitreihen ermöglichen es zudem, bisherige Entwicklungen und Tendenzen zu erkennen und für künftige Entscheidungen zu nutzen.

Demographie-Spiegel für den Markt Oberelsbach

Wie viele Einwohner könnte meine Gemeinde in Zukunft haben? Wie hoch wird dann das Durchschnittsalter sein? Wie entwickeln sich einzelne Altersgruppen in den kommenden Jahren? Wo steht meine Gemeinde in Vergleich zum Landkreis, zum Regierungsbezirk und zum Freistaat Bayern? Diese und weitere Fragen zum demographischen Wandel werden im hier verlinkten Demographie-Spiegel für den Markt Oberelsbach umfangreich und leicht verständlich anhand von Tabellen, Grafiken und Karten beantwortet.

Leben, wo andere Urlaub machen – im staatlich anerkannten Erholungsort und der mehrfach ausgezeichneten Umweltgemeinde lebt es sich besonders gut.

 

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